Das Wachstum eines Waldes hängt von der Baumart, der Struktur und dem Alter der Bestände sowie den Standorten ab.
Ein Baum bildet alljährlich einen neuen Jahrring, der den wasser- und nährstoffleitenden lebenden Teil des Holzes (den Splint) erweitert. Gleichzeitig stirbt im Stamminneren der Splint
kontinuierlich ab und bildet zusätzliches Kernholz. Die Menge an Kohlenstoff, die aus der Atmosphäre entnommen wird, entspricht aber nicht dem Zuwachs eines einzelnen Baumes, sondern dem
Zuwachs aller Bäume auf einer Fläche, die sich aus vorherrschenden, mitherrschenden und unterdrückten Individuen zusammensetzen.
Die gleiche Bodenfläche kann entweder von vielen kleinen oder wenigen großen Bäumen besiedelt werden. Bei der Buche sind es mehr als 300.000 Sämlinge/ha in einer Naturverjüngung, die sich im
Hochwald auf etwa 300 Stämme/ha im Alter von 120 Jahren reduzieren. Trotz aller Verbindungen zwischen den Bäumen über Wurzelverwachsungen oder über Mykorrhizapilze sterben schwächere Bäume
kontinuierlich ab (der Prozess wird als Selbstausdünnung bezeichnet). Nur die höchsten und vitalsten Bäume überleben. Dabei steigt der lebende Anteil des Holzes in Wurzel und Splint im
Verhältnis zur Blattmasse. Bei der Buche steigt die lebende Biomasse im Holz (Splintbiomasse) von ca. 40 t C splintholz ha–1 im Alter 30 auf ca. 140 t C splintholz / ha im Alter von 120
Jahren an, gleichzeitig sinkt die Blattmasse von ca. 2 t C / ha im 30jährigen Bestand auf ca. 1 t C / ha im 140jährigen Bestand.
Somit steigt das Verhältnis von atmenden Geweben zu photosyntheseleistenden Geweben ständig an, während der Zuwachs sinkt. Änderungen im Holzvorrat entsprechen dem Zuwachs minus aller
Verluste durch Absterben oder Nutzung.
aus: Klimaschutz mit Wald (2021 / E.D. Schulze, J. Rock, F. Krojher, V. Egenolf, N. Wellbrock, R. Irslinger, A. Bolte, H. Spellmann)
Wertvolles Eichen-Stammholz
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dass für jedes Kilogramm Holz der Atmosphäre rund 2 kg CO2 entnommen und als Kohlenstoff in Holz zum Teil längerfristig gebunden werden?
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dass die Wälder der Erde 50 % des gesamten Kohlenstoffvorrates der terrestrischen Biosphäre speichern? Wald ist also ein riesiger natürlicher Kohlenstoffspeicher.
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dass die globale Waldzerstörung für fast 20 % der weltweiten Kohlendioxid-Emissionen verantwortlich ist?
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dass nach jüngsten FAO-Angaben insgesamt 5,2 Mio. ha Waldverlust pro Jahr geschätzt werden?
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dass in Deutschlands Wäldern rund 1,2 Milliarden Tonnen Kohlenstoff in der ober- und unter-irdischen Biomasse gebunden sind?
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dass durch den Einsatz von Holz in der stofflichen und energetischen Verwendung jährlich die Freisetzung von rund 80 Millionen Tonnen CO2 aus fossilen Brennstoffen vermieden
wird?
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dass in Deutschland rund 118 Millionen Tonnen CO2 in teilweise langlebigen Holzprodukten gespeichert sind?
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dass rund 100.000 Beschäftigte in staatlichen, kommunalen und privaten Forstbetrieben einen Jahresumsatz von 5 Milliarden € erzielen und dass viele Leistungen der Forstwirtschaft für
den Schutz der Naturgüter, für die Erholung und Gesundheit, die aber bislang kaum bewertet und meist nicht entlohnt werden, hinzu kommen?
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dass in Deutschland der Arbeitsbereich Forst und Holz 1,2 Millionen Beschäftigte und 168 Milliarden € Umsatz (2009) verzeichnet?
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dass mehr als 70 % der deutschen Wälder bisher nach den internationalen Standards PEFC oder FSC zertifiziert sind?
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dass bereits heute rund zwei Drittel der deutschen Waldfläche mindestens einer Schutzgebietskategorie nach Bundesnaturschutzgesetz, den Landeswaldgesetzen, der europäischen
FFH-Richtlinie oder der Vogelschutz-Richtlinie (Natura 2000) zugeordnet sind?
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dass zwischen den Waldinventuren I (1987) und II (2002) der Holzvorrat um 700 Millionen Kubikmeter von 2,7 auf 3,4 Milliarden Kubikmeter gestiegen ist und dass im Zeitraum 2002 bis
2008 der Zuwachs mit 11,1 Vorratsfestmetern je Hektar und Jahr deutlich über den bislang geschätzten Werten liegt?
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dass zwischen 2002 bis 2008 10 % mehr Holz zugewachsen als ausgeschieden ist, d.h. dass nur 90 % des Zuwachses wurden genutzt wurden?
(Quelle: Waldstrategie Bundesrepublik Deutschland 2020)
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dass unsere Wälder jährlich Pro Hektar bis zu 50 Tonnen Ruß und Staub aus der Atmosphäre filtern .
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dass die Filterwirkung von Wäldern von der von der Blattoberfläche abhängig ist.
Ein ein Hektar (10.000 m2) Fichtenwald kann 420 kg Schmutzpartikel ausfiltern; ein im Winter kahler Buchenwald gleicher Größe jedoch nur 240 kg Schmutzpartikel. Gase können hauptsächlich
dann aufgenommen werden, wenn die Baumkronen feucht sind und sich die Gase im Regenwasser lösen können.