Seit altersher war der Wald für den Menschen eine Rohstoffquelle, ein Gut, das er nutzen konnte und genutzt hat.
Allen voran stand die Nutzung von Holz für vielflältige Zwecke. Da die Anforderungen und Bedürfnisse des Menschen an diesen Rohstoff im Laufe der Zeit veränderten, entwickelte sich die Waldwirtschaft. Durch die Bewirtschaftung wird das Waldwachstum so gesteuert, dass beispielsweise die Holzqualitäten erzielt werden, die vom Markt benötigt werden. Mit der Energiewende erlebt Holz auch als erneuerbare Energiequelle eine Renaissance.
Eine Nutzfunktion, die mindestens so alt ist wie die Rohstofffunktion ist die Jagd. Bevor der Mensch seßhaft wurde und Ackerbau und Viehzucht zu betreiben begann, war die Jagd die einzige Möglichkeit, Fleisch zur Ernährung zu beschaffen. Mit der Nutzviehhaltung ist diese Bedeutung zwar heute eingeschränkt.
Nach wie vor ist Wildbret aber eine gesunde und natürliche Nahrungsquelle. Da unser heimisches Schalenwild (Rehwild, Rotwild, Schwarzwild) seit langem keine natürlichen Feinde mehr hat und sich deswegen über eine waldverträgliche Wilddichte hinaus vermehren kann, ist eine Wildbestands-Bewirtschaftung und Regulierung durch den Menschen ökonomisch wie ökologisch sinnvoll. Für den Waldbesitzer ist die Jagd durch die Möglichkeit einer Verpachtung oder Eigenbewirtschaftung eine wichtige Einkommensquelle.
Viele andere Nutzfunktionen geraten neben den Erstgenannten in den Hintergrund, da sie für den Waldbesucher in Deutschland weitgehend kostenlos sind, sofern sie nicht gewerblich betrieben werden: Das Sammeln von Pilzen, Beeren, Blumen, Moos, Reisig, oder die Nutzung des Waldes als Erholungsort.
Mit der Energiewende spielt der Wald zunehmend auch als Standort für Windkraft-Anlagen eine Rolle.
Im Abschnitt "Waldgeschichte" wird auf weitere historische Nutzungsformen wie die Waldweide oder die Streunutzung eingegangen.