Weihnachtsbäume waren einst eigentlich ein "Nebenprodukt" der Waldbewirt-schaftung: In Forstkulturen wurden stets weitaus mehr Bäume angepflanzt als später für einen gesunden Altbestand benötigt wurden. Warum? Durch die gegenseitige Konkurrenz der Bäumchen wurde die Holzqualität der Bäumchen gesteigert, da im Kronenschatten die unteren Äste auf natürliche Weise abstarben, das Holz "astrein" wurde. Da die Konkurrenz zwischen den Bäumchen aber nicht zu groß werden durfte, wurden aus diesen Kulturen Weihnachtsbäume entnommen - für den Waldbesitzer ein erster Ertrag, etliche Jahre nach den Kosten der Pflanzung.
Mit zunehmender natürlicher Verjüngung der Mischwälder ist diese Nutzungsform in den Hintergrund getreten.
Im Schwäbischen Wald - im Nordosten der Region Stuttgart- hat die Weihnachtsbaum-Produktion im Laufe der Zeit auf landwirtschaftlichen Flächen eine wichtige wirtschaftliche Bedeutung erlangt, da hier der rundum attraktiv benadelte Weihnachtsbaum, den der Weihnachtsbaumkunde in den meisten Fällen haben möchte, erzeugt werden kann.
Aus Umweltschutz-Gesichtspunkten ist der "Weihnachtsbaum von hier" - der frische Baum, der mit geringem Energieeinsatz und CO²-Verbrauch ins heimische Wohnzimmer kommt - erste Wahl! Und darüber
hinaus ist die Auswahl des Weihnachtsbaums, direkt beim heimischen Erzeuger, jedes Jahr ein kleines Fest in Vorfreude auf Weihnachten.
Seit über hundert Jahren ist er eine feste Größe in deutschen Wohnzimmern zur Weihnachtszeit - unabhängig von religiösen Motiven oder der Weltanschauung des stolzen Baumbesitzers. Er wird zur Weihnachtszeit in Kirchen, Wohnungen und in Ortschaften aufgestellt und mit Lichterketten, Kerzen, Glaskugeln, Lametta, Engeln oder anderen Figuren geschmückt. Dieser Weihnachtsbrauch verbreitete sich im 19. Jahrhundert von Deutschland aus über die ganze Welt. (siehe > Geschichte des Weihnachtsbaums).
Wer einen eigenen Wald besitzt, kann ihn dort vor dem Fest schlagen, wenn er dafür geeignete Bäume dort gepflanzt hat oder sich diese dort natürlich verjüngt haben. Für alle anderen ist das Aussuchen eines Weihnachtsbaum - am liebsten direkt beim Erzeuger - ein Familienfest. Viele Christbaum-Verkäufer bieten Glühwein, Punsch und Leckereien an, die zum gemütlichen Verweilen einladen.
Wer gerne einen "ökologischen" Weihnachtsbaum aben möchte, der mit wenig Kohlendioxid-Ausstoß, etwa durch lange Transportwege, erzeugt wurde, der greift zu einem in der Region
produzierten "Erlebnis-Weihnachtsbaum der kurzen Wege". Um Ihnen die Suche zu erleichtern, listen wir für Sie die von uns bei den WeihnachtPresseterminen besuchten Weihnachtsbaum-Erzeuger im Rems-Murr-Kreis /
Schwäbischer Wald auf:
Jahr Berichte |
Weihnachtsbaum-Betriebe
(Link zur Webseite) |
Ort |
Telefon |
2024 | Familie Bernhard Kleinhanß | Alfdorf-Brech |
0176 4669 2130 |
2023 | Familie Roland Göpfert | Oberstenfeld-Prevorst |
07194 / 953360 |
2022 | Familie Jörg-Ulrich Schaal | Auenwald-Unterbrüden |
07191 / 53137 |
2021 | (wg. COVID-19 ausgefallen) | ||
2020 | (wg. COVID-19 ausgefallen) | ||
2019 | Familie Erich Rettenmaier | Oberrot-Marbächle |
07977 / 8253 |
2018 | Familie Markus Silcher | Korb-Kleinheppach |
0170 / 8688901 |
2017 | Familie Rene Schwarz | Alfdorf (>> aktuell auf Facebook) |
07172 / 3621 |
2016 | Forstverwaltung Rems-Murr | Backnang | 07191 / 895 4367 |
2015 | Familie Rainer Eisenmann | Welzheim-Vorderhundsberg |
07182/ 2944 |
2014 | Familie Hermann Scheub | Sulzbach a.d.M. - Siebersbach |
07193 / 6917 |
2013 | Familie Uli Siller | Spiegelberg-Vorderbüchelberg |
07194 / 298 |
2012 | Familie Günther Munz | Sulzbach an der Murr - Bartenbach |
07193 / 931312 |
2011 | Hegnauhof Ranch | Urbach | 07181 / 85657 |
2009 |
Alfred Holzwarth |
Waldenweiler | |
2008 |
Hugo Munz |
Sulzbach an der Murr - Bartenbach | |
2007 |
Wolfgang Kurz |
Althütte-Waldenweiler |
Weihnachtsbaum-Verkäufer in der Region finden Sie auch auf der Webseite der Forstbetriebsgemeinschaften Schwäbischer Wald . Sollten Sie als regionaler Weihnachtsbaum-Erzeuger im Schwäbischen Wald hier nicht erwähnt sein, dürfen Sie sich gerne bei uns melden und uns Ihren Betrieb bei unserem jährlichen WeihnachtPresseTermin vorstellen! Eine zentrale Interessenvertretung der Weihnachtsbaum-Händler in Baden-Württemberg ist der Christbaumverband Baden-Württemberg e.V..
Seit 1994 - damit heute bereits Tradition - veranstaltet die SDW Rems-Murr in der Vorweihnachtszeit einen WeihnachtPresseTermin, bei dem wir jeweils einen regionalen Anbieter im Schwäbischen Wald vorstellen, um Weihnachtsbäume der kurzen Wege zu fördern. Auch in unseren Jahresberichten werden die im Rahmen des Pressetermins besuchten Christbaum-Produzenten vorgestellt.
Ein Weihnachtsbaum ohne Ballen sollte nach dem Einschlagen bis zum Fest an einer schattigen Stelle draußen in einem Eimer mit Wasser und abgenommenen Netz aufgestellt werden.
Bevor der Baum ins Zimmer kommt, sollte man ihn erneut ansägen und ihn in einen Ständer mit Wasser, einem Esslöffel Zucker oder Blumenfrisch stellen. Ein Standort möglichst weit weg von der
Heizung und tägliches Gießen verlängern sein Leben.
Ein Weihnachtsbaum mit Ballen muss bereits im Freien regelmäßig gegossen werden. Er sollte erst kurz vor Weihnachten ins Zimmer gestellt werden. Seinen Platz sollte er möglichst
weit weg von der Heizung finden und immer weiter gegossen werden. Nach zwei bis drei Tagen sollte der Baum wieder ins Freie kommen und dort, sobald es frostfrei ist, eingepflanzt werden.
(Quelle: SDW)
Deutschland (Quelle : SDW-Bundesverband, aktualisiert: 19.11.2024)
Ungefähr 25 Millionen Weihnachtsbäume stehen jedes Jahr in deutschen Wohnzimmern. Private Haushalte mit mehr als drei Personen stellen zu 80 Prozent einen Weihnachtsbaum zu Weihnachten auf. 2023 wird es genügend schöne Weihnachtsbäume geben, da es keine Ausfälle wegen der gefährlichen Spätfröste zu verzeichnen gab. Die Trockenheit hat Schäden bei den Neupflanzungen verursacht. Erwartet wird eine moderate Preisanpassung.
Immer mehr Menschen kaufen ihre Weihnachtsbäume schon frühzeitig in der Adventszeit und nicht erst für den Heiligen Abend. Deswegen sind umfangreiche Informationen zur Haltbarkeit und Pflege wichtig, um möglichst lange einen frischen Weihnachtsbaum zu haben.
Zahlen und Fakten
Woher kommt der Weihnachtsbaum?
90 % der Weihnachtsbäume stammen aus Deutschland. 5 % der im letzten Jahr verkauften Bäume wurden im Rahmen der Waldbewirtschaftung direkt aus dem Wald entnommen. Die meisten Bäume aus der Waldpflege sind Fichten, Weißtannen und Kiefern.
Dänemark ist das wichtigste Importland für Weihnachtsbäume. Der Importanteil liegt nur noch bei ca. 10 Prozent. Besonders die großen Bäume mit 4 - 4,5 Meter Höhe kommen aus Dänemark. Vor zehn Jahren kam noch ein Viertel der verkauften Weihnachtsbäume aus dem Ausland (BVWE). Deutschland exportiert insgesamt etwa eine Million Weihnachtsbäume, vor allem in die Schweiz, Frankreich, Österreich und Polen. (Quelle: Prof. Schulte)
In welchem Alter werden Weihnachtsbäume geerntet?
Geerntet werden die Bäume in der Regel im Alter von acht bis zwölf Jahren.
Ökologische Bilanz
Ein Hektar Weihnachtsbaumkultur bindet in zehn Jahren 145 Tonnen Kohlendioxid, 300 Tonnen Staubpartikel und sorgt für 100 Tonnen Sauerstoff. (Quelle: Ellipsos-Studie)
Ein Plastikbaum hat wegen des Energieeinsatzes bei der Produktion, des Transportes und der Entsorgung eine wesentlich schlechtere Ökobilanz und endet irgendwann als Plastikmüll. Vier von fünf Plastiktannen werden aus Fernost importiert.
Dem WDR-Wissensmagazin Quarks zufolge entstehen laut Studien durch einen natürlichen Baum etwa 3,1 Kilogramm Kohlendioxid, während bei einer Plastiktanne 48,3 Kilogramm CO₂ zusammenkommen.
Anbauflächen in Deutschland und Europa
Die Angaben für die Anbaufläche für Deutschland schwanken zwischen 30.000 und 50.000 Hektar.
Nordrhein-Westfalen hat mit 18.000 Hektar bundesweit die größte Anbaufläche von Weihnachtsbäumen. Die Hochburg des deutschen Weihnachtsbaumanbaus ist das Sauerland mit 12.500 ha. Aus dem Sauerland kommen ein Drittel aller Weihnachtsbäume. Zusammen mit Schleswig-Holstein und Niedersachsen werden hier etwa zwei Drittel der deutschen Bäume produziert. Kleinere Anbaugebiete gibt es in Bayern und Rheinland-Pfalz. (Quelle: Schulte Uni Göttingen, Wald und Holz NRW).
Europaweit gibt es 120.000 ha Anbaufläche für Weihnachtsbäume. Die größten Anbauflächen hat Deutschland mit 25 Prozent, Dänemark mit 20 Prozent, Polen mit 11 Prozent, Großbritannien mit 10 Prozent und Frankreich mit 8 Prozent. (Nordmanntanne-Informationszentrum)
Wie viele leben davon?
Etwa 2.000 - 4.000 Produzenten sind haupt- oder nebenerwerbsmäßig mit dem Anbau und der Kulturpflege von Weihnachtsbäumen beschäftigt. Die Weihnachtsbaumproduktion sichert rund 8.200 Dauer- und 7.500 Saisonarbeitsplätze. Rechnet man mit einem Durchschnittspreis von 20 Euro pro Baum, beträgt der jährliche Umsatz der Branche fast 700 Millionen Euro (Quelle: Nordmanntanne-Informationszentrum 2018).
Arbeitsaufwand
Pro Baum investiert der Produzent ca. 12 Minuten Arbeitsaufwand. Der Arbeitsaufwand für einen Hektar beträgt jährlich 80 Stunden und besteht größtenteils aus Handarbeit. Auch Shropshire-Schafe helfen bei der Bekämpfung der Grasflora und reduzieren den Pestizideinsatz.
Woher kommt das Saatgut?
Das Saatgut für die Nordmanntanne wird vor allem aus Georgien importiert. Sie haben ein besonders schönes Wuchsbild und einen Spätaustrieb, der das Frostrisiko mindert. Zur Ernte werden die Zapfen von Bäumen oft in einer Höhe von 60 Metern von Hand gepflückt. Nach der Aussaat stehen die Sämlinge zwei Jahre im Saatbeet in der Baumschule. Dann werden sie ins Vorschulbeet verpflanzt und dann nach weiteren zwei Jahren kommen sie ins endgültige Weihnachtsbaumquartier.
Wie werden die Weihnachtsbäume entsorgt?
Seit Jahren sammeln Kommunen die Weihnachtsbäume flächendeckend ein. In der Verwertung sind sie unterschiedlich. In Berlin liefern sie in Biomassekraftwerken Strom und Fernwärme. Allein die etwa 350.000 Bäume liefern 500 Berliner Haushalten ein Jahr lang Strom und Wärme. In Leipzig werden die Weihnachtsbäume kompostiert und später zu Humus, in München werden sie teilweise in Spannplatten verwendet.
Wer einen eigenen Garten hat, kann den Weihnachtsbaum selbst kompostieren oder zu Brennholz verarbeiten. Wie auch bei Gartenabfällen ist eine Entsorgung im Wald nicht erlaubt. Die nicht verkauften Restbestände werden immer häufiger an Zoos abgegeben. Sie werden nicht nur von Elefanten und Co. gerne gefressen, sondern dienen vorher auch zum Spielen.
Kurioses zum Schluss
Weihnachtsbaumwerfen
Im pfälzischen Weidenthal findet seit 2007 die Weltmeisterschaft im Weihnachtsbaumwerfen statt.
Vier Steuersätze für den Weihnachtsbaum
Je nachdem, wer den Weihnachtsbaum verkauft, wird er vom Staat mit unterschiedlichen Steuersätzen belastet. Wird der Baum von einem Gewerbetreibenden wie Baumarkt oder Lebensmittelmarkt verkauft, liegt der Steuersatz bei 7 Prozent. Beim Landwirt werden auch Unterschiede gemacht. Einerseits kann Landwirt dem Finanzamt erklären, dass seine Umsätze nach den allgemeinen Vorschriften besteuert werden soll. Dann gilt wie bei Gewerbetreibenden 7 Prozent. Macht der Landwirt keine Erklärung, gibt es noch zwei weitere Alternativen: Kommt der Baum aus einer Sonderkultur, gilt der Steuersatz von 10,7 Prozent. Hat er ihn im Wald geschlagen, muss an das Finanzamt nur 5,5 Prozent bezahlt werden. Am höchsten besteuert wird der Plastiktannenbaum mit 19 Prozent.
Baden-Württemberg
Knapp die Hälfte der Weihnachtsbäume aus heimischer Produktion
Die Entwicklung des Weihnachts- oder Christbaumes hat keinen eindeutigen Anfang, sondern setzt sich aus Bräuchen verschiedener Kulturen zusammen. Lorbeer- und Tannenzweige wurden schon bei den Römern zum Jahreswechsel angebracht, um sich gegen Krankheit oder böse Geister zu schützen. Auch das Behängen der Bäume mit Äpfeln hat eine lange Tradition, die an den Sündenfall und die Befreiung des Menschen von der Erbsünde erinnern soll.
Die erste Erwähnung eines Christbaumes stammt aus dem Jahr 1419. Die Freiburger Bäckerschaft hatte einen Baum mit allerlei Naschwerk, Früchten und Nüssen behängt, den die Kinder nach Abschütteln an Neujahr plündern durften. Anderen Überlieferungen zufolge ist der erste geschmückte Weihnachtsbaum 1510 in Riga auf einem öffentlichen Platz aufgestellt worden. Eine Gedenktafel erinnert in Rigas Altstadt an eben dieser Stelle an das Ereignis (BWS). Erst über hundertzwanzig Jahre später, 1539, gibt es wieder einen urkundlichen Beleg, dass im Straßburger Münster ein Weihnachtsbaum aufgestellt wurde.
Einige Historiker sehen den Beginn der Weihnachtsbaumtradition Anfang des 17. Jahrhunderts, als die Weihnachtsbäume zum ersten Mal neben mit Süßem und Äpfeln auch mit Kerzen geschmückt wurden. 1775 führte Johann Wolfgang von Goethe den Weihnachtsbaum am Hofe zu Weimar ein.
Da der Weihnachtsbaum lange Zeit als heidnischer Brauch von der katholischen Kirche abgelehnt wurde, wurde er erst im 19. Jahrhundert - ausgehend vom Adel - als Mittelpunkt des Weihnachtsfestes zum Volksbrauch.Die Auswanderer des 18. Jahrhunderts nahmen die Tradition mit nach Amerika, von wo aus sie sich über die ganze Welt verbreitete.
Um 1830 wurden die ersten Christbaumkugeln geblasen.1882 wurde der erste Weihnachtbaum mit elektrischer Beleuchtung in Amerika aufgestellt.
Die Tannen
Die Fichten
Andere Nadelbäume