Flächenverbrauch (z.B. durch Siedlungen)
(©Foto: Pixabay)
Flächen"verbrauch"
Der Begriff „Flächenverbrauch“ umschreibt die Umwidmung von vormals naturnaher land- und forstwirtschaftlich genutzter Fläche zu siedlungsbezogener Nutzung.
Da "Fläche" aber eine endliche Ressource ist, kann sie nicht "verbraucht", sondern nur in ihrer Funktion zerstört werden. Denn der Prozess der Flächenumwidmung ist nicht umkehrbar.
Als Indikator gilt die Siedlungs- und Verkehrsfläche und deren Entwicklung. Der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche an der gesamten Bodenfläche hat sich auch im letzten
Jahr weiter vergrößert. Das Liegenschaftskataster weist zum Stand 31.12.2014 im Land zwar mit knapp 85% der Bodenfläche nach wie vor den weitaus größten Teil den Nutzungsarten Landwirtschafts-, Wald- und Wasserfläche zu, die Siedlungs- und Verkehrsfläche kommt aber zwischenzeitlich (2017) auf einen Anteil von 14,6 % an der gesamten Landesfläche.
Obwohl vor allem im vergangenen 20. Jahrhundert Wald für Siedlungen und Infrastruktur (Autobahnen, Straßen, Schienen, Leitungen) in beträchtlichem Maße in Anspruch genommen wurde, hat die Waldfläche in Baden-Württemberg insgesamt nach dem 2. Weltkrieg kontinuierlich zugenommen, da die Aufforstungsflächen die der Waldumwandlung übersteigen.
Bei der Interpretation dieses an sich erfreulichen Befundes ist allerdings zu berücksichtigen, dass der Zerschneidungsgrad der Waldflächen im gleichen Zeitraum ebenso stetig wie von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen zugenommen hat.
Weltweit nehmen die Waldbestände allerdings ab.
Rund 31 Prozent der weltweiten Landoberfläche sind mit Wäldern bedeckt – davon liegt mehr als die Hälfte in nur fünf Staaten (Russland, Brasilien, Kanada, USA und China).
In 50 Staaten war im Jahr 2015 mindestens die Hälfte der Gesamtfläche bewaldet, ebenfalls 50 Staaten gelten als waldarm (< 10 Prozent).
Die weltweiten Wald-verluste schreiten seit Jahrzehnten voran. Allerdings hat sich das Tempo verringert: Während in den Jahren 1990 bis 2000 im Durchschnitt noch 0,18 Prozent des weltweiten Waldbestandes pro Jahr verloren gingen (7,3 Mio. ha), waren es im Durchschnitt der Jahre 2010 bis 2015 jährlich 0,08 Prozent (3,3 Mio. ha). Dabei sind die Tropen – insbesondere in Südamerika und Afrika – am stärksten betroffen. Seit 1990 ist hier eine Fläche in der Größe Mexikos verloren gegangen (195 Mio. Hektar).
(Quelle: Bundeszentrale für Politische Bildung; Datenquelle: Food and Agriculture Organization (FAO): Global Forest Resources Assessment 2010 und 2015).
Nicht berücksichtigt in dieser Aussage sind die Folgen der verheerenden Waldbrände seit dem Extremtrockenjahr 2018 und die "vernichtende" Umweltpolitik von Politikern wie Bolsonaro / Brasilien oder Trump / USA.