SDW-WeihnachtPresseTermin 2015

Vorderhundsberg – ein kleines Weihnachtsbaum-Mekka mitten im Welzheimer Wald - SDW Rems-Murr lädt zum 20. WeihnachtPresseTermin


Ein idyllischer Ort, dieses Vorderhundsberg. Auf der Schwäbische-Wald-Transversale von Murrhardt nach Schorndorf passiert man den kleinen Weiler fast unbemerkt, da er richtig im „Windschatten“ von Welzheim liegt. Doch die abgeschiedene Idylle macht den Reiz aus für Weihnachtsbaumkäufer aus der ganzen Region, die das besondere Erlebnis suchen.

Weihnachtsbäume gibt es bei ihm schon seit gut 20 Jahren, beim Landwirt Rainer Eisenmann, der ehrenamtlich seit fünf Jahren auch Vorsitzender der Forstbetriebsgemeinschaft Welzheimer Wald ist. Denn neben der Landwirtschaft bewirtschaftet er seinen eigenen Wald – und da fielen bei der Jungbestandspflege schon immer auch Weihnachtsbäume an, die gerne gekauft wurden.

Das zunehmende Interesse des Verbrauchers an „Produkten von hier“ veranlasste Rainer Eisenmann, die Direktvermarktung von Weihnachtsbäumen auszubauen. Zupass kam ihm, dass eine alte Wagenremise nicht mehr gebraucht wurde, die jetzt zur „Guten Stube“ ausgebaut wurde. Mit einem heißen Boller-Ofen in der Mitte und ländlich-uriger Dekoration ließ der Publikumszustrom nicht lange auf sich warten. Sowohl aus dem Remstal herauf als auch von Welzheim kommen seine Kunden. Längst nicht alle wollen gleich einen Weihnachtsbaum mitnehmen. Sie genießen vielmehr die Hofstube als Wanderziel, um gemütlich einzukehren. Natürlich nimmt man dann auch Marmelade oder Dosenwurst, einen selbstgebrannten Schnaps oder Honig mit, direkt vom Erzeuger, wie es immer mehr Kunden schätzen. Zum Weihnachtsbaumkauf macht sich mancher später einfach nochmals mit dem Auto auf, kann sich in Ruhe seinen Baum aussuchen und dann doch gleich noch einmal in der Hofstube einkehren: Zur Schlachtplatte, zu hausgemachten Maultaschen, Bratwurst oder Schnitzel mit Kartoffelsalat. Zur richtigen Adventsidylle darf natürlich der Glühwein oder Punsch nicht fehlen. „Wer aber auf Weizenbier steht, der bekommt das natürlich auch,“ meint Rainer Eisenmann augenzwinkernd.

Die in der Adventszeit verkauften 300 Weihnachtsbäume werden auf 50 Ar eigener Weihnachtsbaum-Kultur produziert. Immerhin 10 Prozent sind aus der Waldpflege auf Flächen, die ehedem der Sturm geworfen hatte und die dann neu angepflanzt wurden. Mit der Zeit brauchen die heranwachsenden Bäumchen zum Wachsen immer mehr Platz; warum nicht also gleich einen Teil davon als Weihnachtsbäume nutzen. Da die Nachfrage in den letzten Jahren stieg, kauft er aber auch rund 100 Bäume von anderen Weihnachtsbaum-Erzeugern in nächster Umgebung zu.

80 Prozent der produzierten Weihnachtsbäume sind Nordmannstannen, die Bäume, der dem „Idealbild des Weihnachtsbaums“ für die meisten Kunden am Nächsten kommen. 10 Prozent verkauft Rainer Eisenmann aber auch andere Edeltannen, etwa die Nobilis-Tanne oder die Kanadische Silbertanne. Für Menschen, die ihren Baum, wie natürlich gewachsen, direkt aus dem Wald haben möchten, bietet der Weihnachtsbaum-Erzeuger aus Vorderhundsberg die heimische Weißtanne oder die Fichte, fälschlicherweise auch Rottanne genannt, aus dem eigenen Wald zum Kauf an.

Der Weihnachtsbaum-Verkauf ist ein wichtiges Zubrot zum Einkommen der Landwirts-Familie, aber eben nur ein Zubrot. Der wichtigste Wirtschaftszweig ist die Schweinezucht und Schweinemast sowie die Rindermast. Ein drittes Standbein der Familie Eisenmann sind Pensionspferde, die sich hier inmitten purer Natur wahrlich wohl fühlen dürften.

 

Die Vorbereitungen für den Weihnachtsbaumverkauf sind getroffen und der Bollerofen angeheizt. „Die Gäste können kommen nach Vorderhundsberg“, dem nunmehr nicht mehr ganz so geheimen Geheimtipp im Welzheimer Wald.

 


Vorstellung des SDW-Jahresprogramms 2016

"Zum vierten Mal bringt die SDW Rems-Murr 2016 ihr Jahresprogramm in einem Flyer heraus", präsentierte SDW-Kreisvorsitzender Dr. Gerhard Strobel die druckfrische Broschüre.

 

Das abgelaufene Jahr 2015 stand ganz unter dem Zeichen des 25jährigen Jubiläums des SDW-Kreisverbands Rems-Murr. Ein zweiter Schwerpunkt war das Internationale Jahr des Bodens, das mit einem Waldbegang mit dem Geologen Prof. Manfred Krautter sowie ausführlicher Infos auf der Webseite thematisiert wurde - ein zwar kaum wahrgenommenes, aber für die Menschheit ein ebenso überlebenswichtiges Thema wie der Klimawandel.

Das neue Jahr 2016 steht unter dem Motto „Nix wie raus“. Das Titelfoto des Flyers mit in den Wald stürmenden Kindern soll gleich optisch darauf hinweisen, wie wichtig für Kinder Bewegung, gepaart mit dem Walderlebnis ist.

 

Gemeinsam mit Astrid Szelest, stellvertretende SDW-Kreisverbandsvorsitzende, stellte Dr. Strobel den Veranstaltungskalender vor:

 

Die SDW bietet über das ganze Jahr Wald-Veranstaltungen an, die sich an Waldfreunde, an Familien, zu einem Großteil an Kinder richten. 2016 umfasst der Veranstaltungskalender 27 Termine.

Dazu kommen drei individuell buchbare Angebote: ein Outdoor-Erste-Hilfe-Kurs und eine Fortbildung, die sich an Lehrkräfte wendet und mit Rein in die Natur überschrieben ist sowie ein Fortbildungsangebot „Kreative Spiele im Wald und auf der Wiese für Erzieher/innen.

Ebenso individuell kann das neue WaldMobil Ostalb | Schwäbischer Wald gebucht werden.

 

Das Jahresprogramm wird abgerundet durch eine Reihe von Wald-Erlebnisterminen mit Schulen, Hortkindern oder Kindergärten. Die SDW Rems-Murr kooperiert in diesen Projekten eng mit Backnanger Schulen und Horten.

 

Fachliche Partner sind die Wildnisschule WildnisWissen und der Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald, das Erfahrungsfeld der Sinne - Eins+Alles in der Laufenmühle bei Welzheim sowie die Lebenshilfe Backnang. Alle Veranstaltungen werden abgestimmt mit der Forstbehörde des Rems-Murr-Kreises, die einige Veranstaltungen mit eigenem Personal unterstützt.

 

Neu ins Programm aufgenommen wurden folgende Veranstaltungen:

  • In der Reihe „Betriebsbesichtigungen“ steht 2016 eines der größten Sägewerke Europas, die Fa. KLENK in Oberrot, auf dem Programm.
  • Gemeinsam mit der Volkshochschule Murrhardt veranstaltet die SDW einen neuen Lichtbildvortrag des Naturfotografen Roland Günter zu einem viel zu wenig beachteten Thema, der Lebensraum „Ackerrand“, oft das Einzige, was in intensiv landwirtschaftlich genutzten Gebieten für natürliche Vielfalt und damit für das Überleben vieler Tiere und Pflanzen sorgt.
  • Neue Wege sucht die SDW, mit Pressevertetern bei der Sommerfrische, einem kreAktiven Pressegespräch.
  • Wer hat nicht schon im Wald, vom Natur-Eindruck überwältigt, versucht, Fotos zu schießen und war hernach enttäuscht, dass diese Stimmung auf den Fotos nicht rüberkommt? Um hier Abhilfe zu schaffen, bietet die SDW Rems-Murr 2016 zusammen mit dem Fotografen Stefan Seip zwei zweitägige Fotokurse „Waldfotografie“ an.
  • Beim neuen Veranstaltungsprogramm „Waldoase“ stehen ältere Menschen im Seniorenzentrum Bethel in Welzheim im Mittelpunkt.
  • Am zwei Großveranstaltungen im Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald, dem Naturschutztag am 5. Juni 2015 und Ebnisee für Alle am 3. Juli wird sich die SDW mit einem Programmteil beteiligen.

Baum des Jahres 2016 - Die Winterlinde

Forstdirektor a.D. Helm-Eckart Hink, Stellv. Vorsitzender der SDW-Kreisverbands Rems-Murr und ehemaliger Leiter des Forstamts Backnang, präsentierte den Baum des Jahres 2016, die Winterlinde:

 

Zum 28. Mal wurde 2015 der Baum des Jahres gekürt: Die Winterlinde (Tilia cordata) wurde am 15. 10. 2015 in Berlin zum Baum des Jahres 2016 ausgerufen, der im kommenden Jahr erhöhte Aufmerksamkeit zuteil werden soll.

 

Unter den mitteleuropäischen Waldbäumen nimmt die Winterlinde eine ganz spezielle Rolle ein, kann sie doch bis zu 1000 Jahre alt werden. Nicht umsonst war sie bereits bei den alten Griechen und Römern eine verehrte Baumart. Ihr tiefreichendes Herzwurzelsystem macht sie zu einer stabilen Baumart, die Stürmen trotzt. Im Mittelalter war die Dorflinde darum nicht selten der Mittelpunkt eines Ortes - Ort des Treffens (z.B. die "Tanz-Linden"), der Ratsversammlungen (das Thing) und der Gerichtsbarkeit.

 

Aus diesem Grund verdanken mehr als 850 Städte in Deutschland der Linde ihren Namen (Lindau, Leipzig).

 

Ihr Holz ist weich und eignet sich wie kein anderes für Schnitzarbeiten. So sind die Figuren des Marienaltars des mittelalterlichen Künstlers Tilman Riemenschneider aus Lindenholz.

Von ihrer Schwester, der Sommerlinde lässt sich die Winterlinde am besten durch die braunen "Haarbüschel" in den Blattnerven-Achseln an der Unterseite der Blätter unterscheiden. Bei der Sommerlinde sind diese weißlich. Zudem sind die Blätter und Früchte der Sommerlinde vergleichsweise größer als die der Winterlinde.

 

Der Baum des Jahres wird am 25. April 2016, anläßlich des Tag des Baumes, in Urbach - zusammen mit Bürgermeister Jörg Hetzinger - gepflanzt werden.

Waldzustandsbericht 2015

Pünktlich zum WeihnachtPresseTermin des SDW-Kreisverbands Rems-Murr stellten Minister Bonde und Landesforstpräsident Reger am Vortag den von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg jährlich erarbeiteten Waldzustandsbericht 2015 vor.

Dr. Strobel erläuterte die wichtigsten Ergebnisse, die auf unserer Webseite eingestellt sind.


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