Die Schafe lässt er zwischen Weihnachtsbäumen weiden, die Christbäume dürfen Kunden selber ernten und selbst die Idee des "Weihnachtsbaums zum Mieten" ist René Schwarz nicht zu verrückt, um sie nicht auszuprobieren. Und Frau, Kinder und die ganze Verwandtschaft packen mit an: Eindrücke von einem innovativen Weihnachtsbaum-Betrieb.
Als klassischer bäuerlicher land- und forstwirtschaftlicher Betrieb am Südrand des Schwäbischen Waldes ist die Weihnachtsbaum-Produktion eine von mehreren Einkommensquellen der Familie Schwarz in Alfdorf. "Als Familienbetrieb bewirtschaften wir ungefähr 35 Hektar Ackerland und 15 Hektar Grünland", stellt der Inhaber René Schwarz sein Unternehmen vor. "Auf den Ackerflächen bauen wir überwiegend Getreide und Mais für die Schweine an." Denn zur Schwarz'schen Landwirtschaft gehören an die 300 Mastschweine, zwei Pferde und zehn Schafe.
Seit einiger Zeit hat die Familie Schwarz ihr Angebot auf den Kürbis-Anbau erweitert. Die auf insgesamt 2000 Quadratmetern angebauten Kürbisse verkauft die Familie in zwei Selbstbedienungsständen in Bruck und Alfdorf in Direktvermarktung. Zu einem wichtigen Standbein des Betriebs haben sich neben der forstlichen Bewirtschaftung von 18 Hektar Wald vor allem viereinhalb Hektar (45.000 Quadratmeter) Weihnachtsbaum-Kulturen entwickelt. Bereits der Großvater von René Schwarz hatte einst vor vielen Jahren mit dem Anbau von Weihnachtsbäumen mit 5000 Quadratmeter im relativ kleinen Rahmen begonnen. Allerdings wurden die Bäume damals noch nicht selbst vermarktet, sondern an Christbaumhändler verkauft.
"Während meiner Ausbildung zum Landwirtschaftlichen Techniker von 2006 bis 2008 in Triesdorf haben wir uns entschlossen, den Umfang unserer Weihnachtsbaumkulturen zu vergrößern," erklärt René Schwarz die deutliche Erweiterung dieses Betriebszweigs. In der Vorweihnachtszeit werden aus den eigenen Kulturflächen mittlerweile 1.000 bis 1.500 Weihnachtsbäume an Endkunden und Händler verkauft. Vom Sortiment her pflanzt die Familie Schwarz hauptsächlich Nordmanntannen, aber auch Rot- und Blaufichten, sowie Korea-, Colorado- und Balsamtannen an. Gerade in der Vorweihnachtszeit sind die Ernte und die Vermarktung der Weihnachtsbäume eine absolute Arbeitsspitze, die die Familie Schwarz aber bis jetzt noch mit Familienarbeitskräften und Freunden bewältigt.
"Wir wollen die Weihnachtsbäume so ökologisch wie möglich aufwachsen lassen und verzichten deshalb weitgehend auf Pfanzenschutzmittel gegen Unkräuter". Stattdessen kommen hier bei Familie Schwarz zehn Shrop Shire-Schafe zum Einsatz, die in den Kulturen "alles abweiden, was nicht nach Weihnachtsbaum aussieht".
Die im Herbst für den Kürbisverkauf verwendeten Stände werden in der Vorweihnachtszeit für den Verkauf von Zier- und Deckreisig genutzt. Im Innenhof hat die Familie Schwarz liebevoll einen Schuppen zu einem beheizbaren Raum umgebaut, in dem die Weihnachtsbaumkäufer gratis mit Glühwein, Kinderpunsch, Spekulatius und Lebkuchen versorgt und verwöhnt werden. Diesen Service möchte man sich als Kunde aber auch "verdienen" - etwa durch das sorgfältige, nicht selten aufwändige Aussuchen eines der bereits geschlagenen Bäumchen, die neben dem Schuppen liebevoll präsentiert werden. Und wer mag, kann sich gleich das eine oder andere Weihnachtsgeschenk aussuchen:
Honig, Kerzen aus Bienenwachs, verschiedene Sorten Dosenwurst, Liköre und Schnäpse, selbstgebundene Kränze; ebenso kleine Geschenkpäckchen, zum Beispiel mit einem Glas Honig, einer Kerze und einem Likör, alles geschmackvoll präsentiert.
Wer "seinen Weihnachtsbaum" aber so richtig mit einer Säge selbst fällen will: Bei der Familie Schwarz geht auch das in der nahe gelegenen Kultur. Dieses Jahr nimmt die Familie Schwarz zum zweiten Mal an der Aktion „Weihnachtsbäume helfen Kindern“ des Bundesverbands der Weihnachtsbaumerzeuger teil: Je verkauftem Baum geht ein Euro als Spende an das SOS-Kinderdorf.
Und wie war das doch gleich mit dem Miet-Weihnachtsbaum"?
Rene Schwarz schmunzelt: Eines Tages fragte ein Alfdorfer Betrieb an und fragte, ob man bei ihm denn auch Weihnachtsbäume mieten könne. "Zuerst hielt ich es für einen Scherz, aber die Firma braucht den ganzen Satz Weihnachtsbäume nur bis zu ihrer Weihnachtsfeier . Danach bringen sie sie wieder zurück." Um sie dann "Last-Minute"-Käufern anzubieten, die ganz, ganz schnell vor dem Fest noch einen schönen Baum brauchen.
"Der Second Hand-Weihnachtsbaum - made and recyled in Alfdorf"! Ökologischer geht's wirklich nicht!
"Zum sechsten Mal bringt die SDW Rems-Murr 2018 ihr Jahresprogramm in einem Flyer heraus",
präsentierte SDW-Kreisvorsitzender Dr. Gerhard Strobel und Forstdirektor a.D. Helm-Eckart Hink, Stv. SDW-Vorsitzender, die druckfrische Broschüre.
Die SDW bietet das ganze Jahr über Wald-Veranstaltungen an, die sich an Waldfreunde, an Familien, zu einem Großteil an Kinder richten.
In diesem Jahr steht das SDW-Jahresprogramm unter dem Jahresthema Waldbaden – Wald & Gesundheit. Unter diesem Motto, das in vielen Veranstaltungen einfließen wird, wird die vierteilige Sonntag-Morgen-Spaziergangsserie Waldbaden – Wald & Gesundheit sowie mehrteilige Veranstaltungen zum Thema Gesundheit und Wohlbefinden aus dem Wald in Zusammenarbeit mit dem Kräuterzentrum Wasenhof veranstaltet.
2018 umfasst der Veranstaltungskalender fast 30 Termine oder Programmpunkte. Dazu kommen vier individuell buchbare Angebote:
Das Jahresprogramm wird abgerundet durch eine Reihe von Wald-Erlebnisterminen mit Schulen, Hortkindern oder Kindergärten. Die SDW Rems-Murr kooperiert in diesen Projekten eng mit Backnanger Schulen und Horten. Fachliche Partner sind die Wildnisschule WildnisWissen und der Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald, das Erfahrungsfeld der Sinne - Eins+Alles in der Laufenmühle bei Welzheim sowie die Lebenshilfe Backnang. Alle Veranstaltungen werden abgestimmt mit der Forstbehörde des Rems-Murr-Kreises, die einige Veranstaltungen mit eigenem Personal unterstützt.
Neu ins Programm aufgenommen wurden folgende Veranstaltungen:
Forstdirektor a.D. Helm-Eckart Hink, Stellv. Vorsitzender der SDW-Kreisverbands Rems-Murr und ehemaliger Leiter des Forstamts Backnang, stellte den Baum des Jahres 2018, die Ess-Kastanie, vor:
Zum 30. Baum des Jahres wurde im Oktober 2017 in Berlin für das Jahr 2018 die Ess-Kastanie (Castanea sativa) gekürt. Sie ist nicht verwandt mit der Rosskastanie
(Aesculus hippocastanum), sondern gehört zu den Buchengewächsen und wurde mindestens seit der Römerzeit in Deutschland kultiviert. Bei uns findet man diesen interessanten
Baum mit seinen nicht nur dem Wild wohlschmeckenden Früchten ("Maronen") höchstens einmal eingesprengt in wärmeren Buchen-Eichen-Wäldern, vermehrt an den Hängen des Oberrheintals, wo ihr Holz
auch als Rebpfähle oder als Fassholz und alternativ zur Eiche verwendet wurde.
Mehr über die Esskastanie finden Sie unter "Baum des Jahres" auf dieser Webseite.