Baum des Jahres 2025: Die Roteiche

Zum 36. Baum des Jahres wurde für das Jahr 2025 die amerikanische Roteiche (Quercus rubra) gekürt.

Die Roteiche gehört zu den Baumarten, die in Zeiten des Klimawandels als Ergänzung zu den heimischen Baumarten diskutiert werden. Sie ist schnellwüchsig und anpassungsfähig und wird beim Umbau der Wälder und der nachhaltigen Waldbewirtschaftung in Zukunft eine wichtige Rolle spielen.

Die Roteiche stammt ursprünglich aus dem östlichen Nordamerika. Sie wurde vor über 400 Jahren nach Europa eingeführt und ist hier mittlerweile gut erprobt. Sie wird bis zu 35 Meter groß, hat einen ausladende Krone und eine auffallende Herbstfärbung in leuchtenden Rottönen.

Junge Roteiche in Herbstfärbung
Foto: Andreas Roloff

Die Rot-Eiche ist vor 300 Jahren über Frankreich nach Europa gekommen und wurde zunächst vor allem in Parks, Botanischen Gärten und herrschaftlichen Alleen angepflanzt. Ein holz- und forstwirtschaftliches Interesse war zunächst recht gering und nahm erst ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts allmählich zu. Heute ist sie als Kulturforstpflanze in weiten Teilen Europas in den holzwirtschaftlich genutzten Wäldern von Südskandinavien bis nach Nordspanien, Norditalien und bis in die Balkanregion sowie von Südengland bis in die Ukraine und noch weiter östlich im angrenzenden russischen Wolgagebiet anzutreffen.

Erst Mitte des 19. Jahrhunderts – also etwa hundert Jahre nach ihrer Einführung in Deutschland – erwachte hier ein breiteres Interesse, die Rot-Eiche auch forstwirtschaftlich anzubauen.

Zunächst meist in Reinkulturen angepflanzt, wird die Rot-Eiche heute eher in Mischbeständen kultiviert – zusammen mit Buchen, aber auch mit Hainbuchen, Winter–Linden oder Berg-Ahorn. Das entspricht – siehe oben – zum einen eher ihrer natürlichen Lebensweise in ihrer nordamerikanischen Heimat, hat aber auch noch weitere Vorteile: Die im Vergleich zu heimischen Eichen auffallend geringe Biodiversität an blattfressenden Insektenarten bei hier in Mitteleuropa wachsenden Rot-Eichen ist in Mischbeständen deutlich erhöht. Auch die Zersetzung des Rot-Eichenherbstlaubs, die in Reinkulturen zumindest auf sehr armen Böden zu langsam verläuft und dort eine geschlossene Rohhumus-Auflage bilden kann, verläuft in Mischkulturen ohne große Probleme.

Foto und Text auszugsweise aus baum-des-jahres.de


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