Seit 1989 wird im Oktober jeden Jahres von einem Expertengremium, in dem die SDW Mitglied ist, der Baum des Jahres für das folgende Jahr ausgewählt.
Die Auswahlkriterien für die Wahl eines Baumes sind sehr unterschiedlich: So soll durch die Wahl zum Baum des Jahres entweder auf die Seltenheit einer Baumart, auf die Gefährdung oder Baumkrankheiten, auf die Bedeutung eines Baumes für die Menschen oder auf die Relevanz der Bäume für ein Ökosystem hingewiesen werden.
Die Stieleiche war 1989 der erste so ausgezeichnete Baum, der aufgrund seiner Bedrohung durch neuartige Waldschäden ausgewählt wurde. Andere Bäume wie die Wildbirne (1998) gehören zu den seltensten Bäumen Deutschlands oder zeigen wie die Ulme (1992) einen starken Bestandsrückgang. Die Beeren der Eberesche (1997) sind für über 60 Vogelarten von Bedeutung und daher für ökologisch ausgerichtete Mischwälder wichtig. Im Jahr der Wiedervereinigung wurde auf die Linde (1991) als Symbol der Freiheit und des Friedens hingewiesen. Ein besonderer Erfolg war die Wahl des Speierlings im Jahr 1993. Damit wurde der stark gefährdete Speierling vor dem Aussterben bewahrt. Durch die bundesweite Kampagne sind nach Schätzung der SDW mehr als eine halbe Million Speierlinge neu gepflanzt worden. Während 2004 bei der Tanne und 2006 bei der Schwarzpappel die Seltenheit und die Gefährdung im Vordergrund standen, war bei der Walnuss im Jahre 2008 ihre kulturelle Bedeutung im Mittelpunkt des Interesses. 2010 war bei der Wahl der Vogelkirsche ihr ökologischer Wert ausschlaggebend. 2011 stand die seltene Elsbeere im Mittelpunkt. 2012 ist die Lärche gewählt worden, der einzige Nadelbaum, der im Winter die Nadeln verliert.
Die Motivation, eine Baumart für ein Jahr besonders hervorzuheben, ist eine ähnliche, wie beim Tag des Baumes. Mit Hilfe des Baum des Jahres sollen der Bevölkerung ökologische, forstliche oder naturschutzfachliche Zusammenhänge verdeutlicht werden. Waldbesitzer und Forstdienststellen sollen auf neue waldbauliche Möglichkeiten, die letztlich zu einem artenreichen Mischwald führen, hingewiesen werden. Städte und Grünämter werden durch die Wahl einer Baumart zum Baum des Jahres dazu angeregt, bei Neupflanzungen insbesondere diese gewählten Bäume zu verwenden.
Die Bäume des Jahres von 1989 bis heute finden Sie hier.