Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Kreisverband Rems-Murr, hat das Wald-und Wildnisprojekt der Backnanger Tausschule mit der Wildnisschule Wildniswissen über ein Schuljahr begleitet und unterstützt.
Schülerinnen und Schüler der dritten Klassen haben einmal im Monat ihren Unterricht nach draußen verlegt, ebenfalls war die Wald-AG der Werkrealschule in das Projekt eingebunden. Begleitet wurden sie vom Wildnispädagogen und Diplom-Forstwirt Matthias Kitzmann von der Wildnisschule Wildniswissen. Bei Wind und Wetter, Schnee, Regen und Sonnenschein waren die Klassen im Backnanger Plattenwald und haben gemeinsam die Geheimnisse der Natur erforscht. Rituale, Geschichten, Spiele und Lieder gaben den Rahmen, um sich draußen wohl zu fühlen, die Neugier zu wecken. Immer wieder galt es auch eigene Grenzen zu überschreiten: sich im Laubhaufen einzugraben, den Fichtennadeltee aus der selbst gebrannten Glutschale trinken, die Erde fühlen und riechen. All das und das Wissen um Gefahren, den Umgang mit Feuer, Werkzeug und Messer hat die Kinder stärker gemacht, Vorbehalte und Ängste abgebaut.
Bereits zu Beginn des Projekts haben die jungen Wildnisexperten ihren Waldnamen bekommen, etwa "Bussard", "Amsel", "Breitwegerich" oder "Fuchs". Am Abschlusstag hat sich jedes Kind noch ein Eigenschaftswort dazu ausgedacht. "Kluger Löwenzahn" und "Schneller Marder" sind etwas schüchtern aber stolz, als sie in einer Namenszeremonie ihren Waldnamen verkünden -jedes Kind, nacheinander.
Eingeteilt in "Himmelsrichtung"-Gruppen haben die Klassen über das Schuljahr in Teams gearbeitet. Jedes Team hat ein Theaterstück über die
Zeit im Wald vorbereitet und sich seine „Kulisse“ im Wald gesucht. Mit viel Lachen und Begeisterung bei Darstellern und Zuschauern sind die Werke präsentiert worden. Auch die Leisen und
Zurückhaltenden waren mit glänzenden Augen und Feuereifer dabei. Hier im Wald scheint die Welt etwas anders zu sein. Auch Dankbarkeit wurde "gelernt": allen Menschen, die dieses Projekt möglich
gemacht haben, aber auch den Bäumen, Pflanzen und Tieren. Und natürlich dem Platz, an dem sie zu allen vier Jahreszeiten und bei jedem Wetter viele Stunden verbracht haben.
SDW-Kreisverbandsvorsitzender Dr. Gerhard Strobel, sein Stellververtreter Helm-Eckhart Hink, Schulleiter Ulrich Schielke und Astrid Szelest (SDW / Wildniswissen) haben an einer Abschlussrunde mit den Lehrkräften teilgenommen und das Jahr Revue passieren lassen.
„Der Wildnispädagoge Matthias Kitzmann hat es geschafft, etwas in den Kindern freizuschaufeln“, „Sowohl die Klassen aber auch wir Lehrerinnen haben profitiert“; „Die Zeit mit Herrn Kitzman war für die Kinder persönlichkeitsstabilisierend und -bildend“; „Die Schüler haben einen umheimlichen Wortschatz spielerisch und mit Freude gelernt“; „Wir wünschen uns, dass das Projekt weitergeht“; so eihige der Rückmeldungen der Lehrerinnen, die von den Inhalten und der Umsetzung der wildnispädagogischen Schulbegleitung überzeugt sind.