Zum Projekt
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Mit der Luchsbande in den Herbst 2024:

Sitzen beim Schnitzen


Generationswechsel bei der Luchsbande: Die erfahrenen Luchse suchen nun ihr "neues Revier" und Brigitte Greiner kann eine fast völlig neue Generation von Luchsen - in der Schule nennt man sie Erstklässler - in der Bande begrüßen. Heute, am 2. Bandentag,  geht es "schwer bewaffnet" in den Wald, denn es ist Holzschnitzen angesagt. So dürfen die Luchskinder heute ausnahmsweise ein Messer mit zu diesem Nachmittag bringen.

Ins Lägerle "schleichen"
Ins Lägerle "schleichen"

Für altgediente "Hasen" wie den Fotografen, der heute wieder mitdarf, ist es ein vertrautes Ritual:

Das leise Anschleichen durch's Unterholz ins Lägerle zwar ist heute noch ausbaufähig, denn die kleinen Münder haben einander doch so viel zu erzählen. Aber das mit dem Stillsein im Wald lernen sie auch noch!

Dann das Ankommen im Lägerle, das Runterkommen: Nun wird es tatsächlich still als die Kinder über den Rauch aus der Paua-Muschel eins werden mit ihrem Wald. Ein fröhliches Lied muss auch sein, das die meisten beim heutigen 2. Treffen schon auswendig kennen: Hei witschi-tei-tei - ein Indianerlied!

Hei witschi tei tei
Hei witschi tei tei

Erste Begegnung mit einer Stinkmorchel
Erste Begegnung mit einer Stinkmorchel

Auf dem Weg zum Platz, der sich so gut zum Versteckspielen und Toben eignet, passiert (wie  im Wald so üblich) etwas Ungeplantes: Die Wildnispädagogin rümpft die Nase und "wittert". Sie hat ihn schon von weitem gerochen, den Pilz. "Eine Stinkmorchel" - und wer sich näher herantraut sieht nicht nur einen durchaus schönen Pilz, er/sie riecht auch den penetranten Gestank, der allerdings für die Fliegen des Waldes hochattraktiv ist. Die Geschmäcker sind eben verschieden.

"Schaut mal her, hier "liegt" ein Morchel-Ei", ruft Brigitte Greiner die Kinder zusammen zu dem Objekt, das da neben der Stinkmorchel zu sehen ist. "Bevor die Morchel austreibt, liegt sie quasi in einem Fruchtköper verborgen, der fast wie ein Ei  aussieht " Sie schneidet das Ei entzwei und erklärt, dass dieser Pilz zwar ungenießbar ist, aber das Innere des Pilz-Eis ist es nicht. Vorsichtig schneidet sie es heraus und lässt jeden probieren, der sich traut.

Im Unterschied zu den allermeisten anderen Pilzen kann man dieses Morchelinnere auch roh genießen. Tatsächlich schmeckt die weiße feste Masse zunächst nach nicht viel. Nach Kurzem stellt sich eine feiner Walnußgeschmack ein.

So sieht ein Morchel-Ei von innen aus
So sieht ein Morchel-Ei von innen aus

Gibt es was Schöneres als ausgelassen Versteck zu spielen und sich auszutoben?
Gibt es was Schöneres als ausgelassen Versteck zu spielen und sich auszutoben?

Beim anschließenden Bewegungsspiel geht es um eine Variante des "Versteckspiels": Der Fänger macht die Augen zu und zählt bis 14. Dann darf er sich umschauen und jeder Mitspieler, den er von seinem Standort aus sieht, scheidet aus. Bei den nächsten Runden darf der Fänger immer kleinere Zahlen zählen. Damit es noch ein bissle dynamischer wird, müssen die Verstecker vorher noch aus ihrem Versteck zum "blinden" Fänger laufen und dann wieder zurück - eine Mordsgaudi. Anschließend sind alle ziemlich ausgetobt. Zeit also für ein "Lernspiel".

Sie sieht mich nicht!
Sie sieht mich nicht!

Mit voller Konzentration beim Schnitzen
Mit voller Konzentration beim Schnitzen

Und das heißt heute "Stöcke schnitzen". Dazu hat die Wildnispädagogin heute frisch geschnittene Haselnuss-Stöcke mitgebracht. Wer von den Kindern wollte, durfte ein Messer mitbringen, für die anderen hatte sie welche dabei.

Wie immer gibt es aber einiges zu beachten:

Etwa, dass man mit dem Messer achtsam und vorsichtig um geht.

Regel Nummer 1:  In dem Kreis, den man mit ausgestrecktem Arm mit Messer beim Herumdrehen um die eigene Achse beschreibt, darf sich beim Schnitzen kein anderes Kind aufhalten.

Ausstellung der Kunstwerke ...
Ausstellung der Kunstwerke ...

Regel Nummer 2: Mit dem Messer immer vom Körper wegschnitzen.

Regel Nummer 3: Wenn man versehentlich mal mit dem Messer "abrutscht", darf man sich nicht versehentlich ins Bein oder andeswo hin schneiden, denn das tut weh. Drum eignet sich besonders der Yoga-Sitz beim Schnitzen.

Regel Nummer 4:  "Sitzen beim Schnitzen!"
Wenn man gerade nicht schnitzt, legt man das Messer ab oder steckte es noch besser ins Futteral. Herumlaufen mit dem Messer geht gar nicht.

So gewappnet, sucht sich jede/r viel Platz und fängt an. Ganz so einfach wie gedacht ist das doch nicht mit dem Schnitzen, aber mit ein paar Tipps und etwas Unterstützung von Brigitte Greiner klappt es immer besser.

Aus einem unscheinbaren Stöckchen zaubern die Kinder in kurzer Zeit Messer zum Brote schmieren, Zwerge und Elfen oder Zauberstäbe und Fackeln.

Nach dem Schnitzen werden die Werke gleich auch noch bunt angemalt, dass auch die Eltern zu Hause gleich erkennen mögen, was dort draußen im Wald so alles erschaffen worden ist.

Wie immer vergeht die Zeit im Flug. Da müssen sich alle bei der Schluß-Besprechungsrunde mit einer kleinen schokoladigen Überraschungsbelohnung ganz schön beeilen, denn die Eltern warten schon am Waldrand auf ihre kleinen Luchse.

... mit ihren stolzen Künstlerinnen und Künstlern
... mit ihren stolzen Künstlerinnen und Künstlern