Das Waldmobil ist wieder da!
Das hieß es für drei Grundschul-klassen der Tausschule Backnang, die Projektleiter Uwe Hiller an drei schönen Sommertagen im Plattenwald begrüßte.
Zuerst hiess Uwe Hiller die Grundschüler/innen und ihre Lehrerin Hanna Sievers ankommen im kühlen Waldschatten, der an diesem heißen Sommertag besonders wohltuend war. In einem munteren Gespräch wurden zunächst die Berufe diskutiert, die man im Wald ausüben kann: Forstwirt, Förster, Jäger ... schallte es bunt durcheinander.
Doch nicht immer kamen die Vorstellung der Kinder von den Berufen der Wirklichkeit nahe. So lernten sie, dass der Förster sich um seinen Wald kümmert, um seine Pflege und Verjüngung, und der Forstwirt mit der Motorsäge und anderen Geräten die Arbeit dann ausführt. Aus Arbeitssicherheitsgründen muß er dabei Schutzkleidung tragen, einen Helm gegen herabfallende Äste und einem Sichtschutzschild gegen Sägespäne. Uwe Hiller hatte für jeden Beruf die passende Kopfbedeckung dabei, die das Kind aufsetzen durfte, das die richtige Antwort wusste.
Nach dieser Runde zum Aufwärmen (an diesem heißen Tag eher zum Abkühlen?) ging es dann tief hinein in den Wald. Auf einer kleinen Lichtung hielt die Klasse an. Einen Bohrstock und einen mächtigen Hammer hatte Uwe Hiller dabei, um den Kindern zu zeigen, wie es denn "unter der Erde" wirklich aussieht. Reihum durfte jeder mal zuschlagen mit dem Riesenhammer, um den Bohrstock ins Erdreich zu treiben.
Was da zutage befördert wurde, war für einige der Schüler zunächst schlicht "Dreck". Als Uwe Hiller dann aber die Zusammensetzung des Bodens erklärte und klar machte, dass es ohne Boden (Erde) zum Beispiel überhaupt keine Lebensmittel gäbe und keine Nahrung für Tiere, änderten die Kinder ihr Vorurteil rasch.
Boden entsteht aus dem darunter liegenden Gestein im Laufe vieler Jahre und Jahrhunderte. Nun durften sich die Kinder mit Ästen ein "Bodenfenster" abstecken, das sie dann ganz genau nach allem möglichen Bekannten und Unbekannten absuchten: Äste und kleine Zweige, zum teil noch ganz, zum Teil bereits durch Pilze und andere Bodenlebewesen zu fruchtbarem Humus zersetzt. Bodenpflanzen und viele junge "Baumbabies" wurden gefunden. Die Jungs und Mädels lernten, dass die Zapfen am Boden nur von der Fichte und nicht, wie man meist annimmt, von der Tanne stammen, denn Tannenzapfen zerfallen bereits hoch oben am Baum.
Natürlich krabbelte und wuselte dort auf dem Boden auch eine Vielzahl von Kleinlebewesen, die die Kinder bis dahin noch nie richtig wahrgenommen hatten: Würmer, Asseln, Fliegen, Spinnen, und, und, und ...
Mit einem ganzen Paket neuer Eindrücke und Erfahrungen ging es dann wieder zurück zum Waldmobil, wo alle Entdeckungen dann von Allen besichtigt und ausführlich besprochen werden konnten.
SDW-Kreisvorsitzender Dr. Gerhard Strobel und Forstdirektor a.D. Eckart Hink besuchten die drei Schulklassen an drei Tagen und freuten sich, dass dieses Angebot bei den Kindern und Lehrern so
guten Anklang fand.
"Bleibt immer neugierig!" so der Abschiedsgruß an die Schulklassen.
Hinweis: Das Waldmobil ist eine Einrichtung des SDW-Landesverbands in Stuttgart, das von Schulklassen und anderen in der Jugendarbeit und Waldpädagogik Tätigen gebucht werden kann (bitte sehr langfristig vorbuchen). Noch 2013 ist geplant, in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Ostalbkreis und den SDW-Kreisverbänden Rems-Murr und Ostalbkreis ein weiteres Waldmobil speziell für den Schwäbischen Wald und den Ostalbkreis anzubieten.
Der Waldmobil-Einsatz an der Tausschule ist Teil einer mehrjährigen Kooperation zwischen Tausschule und SDW-Rems-Murr.